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Barock-Jesuiten-Klattau 2014

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Zusammenfassung

Barock-Jesuiten-Klattau 2014

01. 05. 2014

Wie es in Klattau schon Tradition wurde, gehörte das letzte Aprilwochenende der Veranstaltung Barock-Jesuiten-Klattau 2014. Auch diesmal – bereits zum achten Mal – konnte man unter mehreren Programmteilen wählen. Und es war eine schwere Wahl-Qual, weil alle Teile von gleicher Gewichtigkeit und großer Schönheit waren.

Eröffnet wurde dieses kulturelle Unternehmen mit einer Konferenz, die am Freitagnachmittag und am Samstagvormittag in der Stadtbibliothek stattfand - acht Vorträge beschäftigten sich mit der Persönlichkeit des Jesuiten P. Bohuslav Balbín (1621–1688), der als Lehrer, Literaturtheoretiker, Historiker und Hagiograph bekannt wurde und bis heute anerkannt wird, und der zweimal im Jesuitenkollegium in Klattau wirkte. Über Balbins Werke, seine Korrespondez, seine Aufenthalte in Klattau in den Jahren 1663 und 1671 – 1674, sowie über die Frömmigkeit seiner Zeit, also des Barocks, aber auch über Kaffee-, Tee, Schokolade- und Tabakkonsum in den damaligen Zeiten redeten sowohl namhafte als auch am Anfang ihrer Karriere stehende Wissenschaftler.

Über P. Bohuslav Balbin konnte man z.B. erfahren:

Als Lehrer war Balbin sehr beliebt, als Beichtvater wurde er von vielen aufgesucht. Als Literaturtheoretiker beschäftigte er sich nicht nur mit der Theorie, sondern führte immer häufige praktische Ratschläge und Beispiele an. Die neue Entwicklung im literarischen Stil übernahm er nicht unkritisch und begeistert, war sich jedoch der Vorteile gut bewusst. Er betonte vielseitige Bildung - der Redner soll seine Zuhörer nicht lediglich mit schöner Redensart ohne breites Wissen überraschen. Als Historiker betonte Balbin Arbeit mit schriftlichen Quellen. Seiner Überzeugung nach soll man die Geschichte so zeigen, wie sie sich ereignete, und nicht so, wie man vermutet, das etwas geschah. Balbin wurde tschechischer Quintilianus (Rhetor) und Livius (Historiker) genannt.

Er war inniger Verehrer der Mutter Gottes, im Mittelpunkt seines Interesses stand die Madonna vom Heiligen Berg bei Pribram. P. Balbins lebhaftes Interesse galt auch verschiedenen Naturschönheiten und -seltenheiten, er pries herrliche Bauten, z. B. den damals noch unbeendeten Bau der klattauer Jesuitenkirche, ihn bezauberte das Geläute der Glocken... Spätere Generationen schätzten sehr hoch Balbins positive Beziehung zu der tschechischen Sprache, in seiner Vorliebe für Natur sahen sie romantische Keime, warfen ihm jedoch vor, dass er nicht immer genug kritisch den historischen Quellen gegenüber war.

Freitagabend gehörte - auch schon traditionell - dem Requiem, das der in Klattau gut bekannte Jesuit P. Hylmar gemeinsam mit klattauer Priestern zelebrierte und Kollegium für geistliche Musik mit Wentzelys herrlicher Musik begleitete.

Nach dem Erfolg vom letzten Jahr wurde der 8. Jahrgang der Veranstaltung Barock-Jesuiten-Klattau wieder mit einem literarischen Abend in den klattauer Katakomben abgeschlossen. Viele Abschnitte von Exuperys ZITADELLE wurden hier künstlerisch vorgetragen, dazu ertönte die Musik, die speziell zu diesem Zweck unser bekannter Komponist Zdenek Pololanik schuf.

Velikost textu: K K K

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